Wenn das Baby abends nicht zur Ruhe kommt, nachts mehrmals aufwacht und nur mit Hilfe der Eltern wieder einschläft, kann dies schnell die ganze Familie belasten.

Wenn das Schlafen Probleme bereitet

Wenn das Baby abends nicht zur Ruhe kommt, nachts mehrmals aufwacht und nur mit Hilfe der Eltern wieder einschläft, kann dies schnell die ganze Familie belasten.

Nicht jedes Schlafproblem ist gleich eine Störung

Da Kinder ihren Schlaf-Wach-Rhythmus in den ersten Lebenswochen und -monaten erst noch dem Tag-Nacht-Wechsel anpassen müssen, spricht man erst ab dem zweiten Lebenshalbjahr bei bestimmten Schlafproblemen von Schlafstörungen. Ungeachtet dessen könnt Ihr natürlich auch während der ersten Lebensmonate jederzeit  Rat suchen und Euch um Hilfe bemühen, wenn Ihr Euch Sorgen über das Schlafverhalten Eures Kindes macht oder die Belastung für Euch als Eltern zu groß wird.

Um aber überhaupt von Schlafstörungen zu sprechen, kommt es in erster Linie darauf an, wie Ihr als Eltern das Schlafverhalten Eures Kindes empfindet: Wenn die Ein- und Durchschlafprobleme Eures Kindes Euch belasten und der Familienalltag dadurch beeinträchtigt wird, ist dies – ebenso wie der dringende Wunsch, etwas an der Situation zu ändern, das wichtigste Kriterium.

Von Einschlafstörungen spricht man, wenn ein Kind nach den ersten sechs Lebensmonaten

  • regelmäßig nur mit aufwändiger Hilfe der Eltern, zum Beispiel durch langes Herumtragen, einschlafen kann und
  • regelmäßig mehr als 30 Minuten dazu braucht.

Von Durchschlafstörungen spricht man, wenn ein Kind in diesem Alter regelmäßig

  • an mindestens vier Nächten in der Woche dreimal oder öfter pro Nacht aufwacht,
  • beim nächtlichen Aufwachen im Durchschnitt länger als 20 Minuten wach ist und
  • zum Wiedereinschlafen die Hilfe der Eltern benötigt.

Die Ursachen für solche Schlafstörungen im Säuglings- und Kleinkindalter können vielfältig sein. Manchmal sind die Probleme körperlichen Ursprungs. Manchmal liegen seelische Belastungen vor. Manchmal spielen auch Umweltfaktoren (Lärm, Licht, Rauch) eine Rolle. All diese Ursachen sind aber relativ selten. In den meisten Fällen sind Schlafprobleme die Folge ungünstiger Schlafgewohnheiten mit aufwändigen Einschlafhilfen.

Schlafprobleme kommen häufig nicht allein

Babys, die sich mit dem Ein- und Durchschlafen eher schwer tun, zeigen oft auch in anderen Bereichen Probleme. Vor allem in den ersten Lebensmonaten gehen Schlafprobleme häufig mit übermäßigem Schreien einher, in manchen Fällen treten auch Schwierigkeiten beim Füttern auf. Man spricht hier auch von „Regulationsstörungen“. Dahinter verbergen sich besondere Schwierigkeiten des Säuglings, sein Verhalten altersentsprechend angemessen zu regulieren, sich zum Beispiel aus einem Erregungszustand mit Hilfe seiner Eltern wieder einzupendeln. Solche Schwierigkeiten sollten immer zusammen betrachtet und gegebenenfalls zusammen behandelt werden.

Auch hierfür gibt es eine Reihe möglicher Ursachen. Häufig ist das Miteinander zwischen Eltern und Kind, das gegenseitige Kennenlernen erschwert. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass ein Kind von seinem Temperament her zur Unruhe neigt und sich nur schwer beruhigen lässt. Elterliche Beruhigungsversuche bleiben dann oft erfolglos. Diese Kinder sind für Eltern sehr anstrengend und verlangen ihnen ein besonders großes Einfühlungsvermögen ab.

Andererseits tun sich auch manche Eltern schwer damit, die Signale ihres Kindes wahrzunehmen, richtig zu deuten und angemessen damit umzugehen. Aus solchen „Missverständnissen“ kann allzu leicht ein Teufelskreis entstehen. Je eher in solchen Fällen fachliche Hilfe beansprucht wird, umso besser lässt sich vermeiden, dass das Miteinander von Eltern und Kind dauerhaft erschwert wird.

Mit fachlicher Hilfe Schlafprobleme angehen

Mit fachlicher Unterstützung und oft nur einigen wenigen (Verhaltens-)Änderungen können Eltern den Umgang und das Miteinander mit dem Kind erleichtern und die Probleme in den Griff kriegen. Wichtige Aspekte in Hinblick auf Schlafprobleme sind hierbei:

  • Information über Schlafentwicklung und Schlafgewohnheiten von Kindern
  • Strukturierung des Tagesablaufs,
  • rechtzeitiges Erkennen von Müdigkeitsanzeichen des Kindes,
  • Entwicklung eines individuellen Einschlafrituals,
  • gegebenenfalls Aufstellen von Ein- und Durchschlafregeln und
  • Umsetzen dieser Regeln sowohl beim abendlichen Einschlafen wie auch beim nächtlichen Wiedereinschlafen.

Wir werden uns an einem Abend mit intensiv diesem Thema beschäftigen.

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